erwähnenswert
Was machst du eigentlich am allerliebsten von der Welt, Puh?"
"Na ja", sagte Puh, "am allerliebsten…..", und dann ver-stummte er wieder und musste erst einmal
überlegen. Denn obgleich Honigschlecken wirklich eine feine Sache war, gab es doch kurz vor dem Schlecken einen Augenblick, der noch schöner war als das eigentliche Schlecken, aber er wusste nicht wie man das nannte.
Ist man endlich beim Schlecken, schmeckt der Honig eben gar nicht mehr so gut; einmal erreicht, bedeutet das Ziel nicht mehr so viel; und auch eine Belohnung verliert ihren
Reiz, sobald man sie bekommen hat. Wenn wir alles addieren, womit uns das Leben belohnt, kommt nicht viel zusammen. Aber wenn wir die Zeiträume zwischen den Belohnungen addieren, kommt einiges zusammen. Und wenn wir die Belohnungen und die Zwischenzeiten zusammenziehen, haben wir alles miteinander – jede Minute der Zeit, die uns zur Verfügung steht. Sollten wir uns nicht ein Vergnügen daraus machen?
Einmal geöffnet, machen Weihnachtsgeschenke längst nicht mehr so viel Spaß wie vorher, wo wir sie noch
untersuchen, anheben und schütteln, daran herumrätseln und sie auspacken können. Und doch gehen wir 365 Tage später erneut an die Sache und merken, wie wieder das gleiche passiert. Jedes Mal, wenn das Ziel erreicht ist, ist das Vergnügen nur noch ein halbes, aber schon haben
wir das nächste im Auge und danach wieder eins und wieder eins und wieder eins. Damit ist jedoch nicht gesagt, dass unsere Ziele keinen Wert hätten. Sie haben einen Wert, denn sie bringen uns unter anderem dazu, eine Entwicklung zu durchlaufen, und eben dieser Werdegang macht uns weise, glücklich oder was auch immer.
Wenn wir eine Sache falsch anpacken macht sie uns elend und wütend, sie bringt uns durcheinander und
ähnliches mehr. Das Ziel muss zu uns passen, und es muss uns förderlich sein, damit uns auch unser Werdegang förderlich ist. Aber abgesehen davon ist wirklich einzig und
allein der Entwicklungsprozess von Bedeutung. Sich seines Werdens zu freuen ist das ganze Geheimnis, mit dem man all den Märchen vom Großen Preis und vom Zeitsparen den Garaus macht. Vielleicht erklärt uns das ein wenig die Bedeutung, die das Wort Tao, der Weg, für das Alltagsleben hat.
Wie könnten wir denn nun den Augenblick vor dem Honigschlecken nennen? Der eine oder andere würde
<Vorgeschmack> sagen, aber eigentlich ist es mehr als das. Nennen wir es Bewusstwerdung. Das ist der
Moment der frohen Erwartung, den wir bewusst erleben. Indem wir uns des Werdens freuen, können wir diese Bewusstwerdung so ausdehnen, dass sie nicht nur einen Augenblick andauert, sondern uns als Bewusstsein bleibt. Und dann macht uns alles Spaß. Genau wie Puh.
danke an M.
"Na ja", sagte Puh, "am allerliebsten…..", und dann ver-stummte er wieder und musste erst einmal
überlegen. Denn obgleich Honigschlecken wirklich eine feine Sache war, gab es doch kurz vor dem Schlecken einen Augenblick, der noch schöner war als das eigentliche Schlecken, aber er wusste nicht wie man das nannte.
Ist man endlich beim Schlecken, schmeckt der Honig eben gar nicht mehr so gut; einmal erreicht, bedeutet das Ziel nicht mehr so viel; und auch eine Belohnung verliert ihren
Reiz, sobald man sie bekommen hat. Wenn wir alles addieren, womit uns das Leben belohnt, kommt nicht viel zusammen. Aber wenn wir die Zeiträume zwischen den Belohnungen addieren, kommt einiges zusammen. Und wenn wir die Belohnungen und die Zwischenzeiten zusammenziehen, haben wir alles miteinander – jede Minute der Zeit, die uns zur Verfügung steht. Sollten wir uns nicht ein Vergnügen daraus machen?
Einmal geöffnet, machen Weihnachtsgeschenke längst nicht mehr so viel Spaß wie vorher, wo wir sie noch
untersuchen, anheben und schütteln, daran herumrätseln und sie auspacken können. Und doch gehen wir 365 Tage später erneut an die Sache und merken, wie wieder das gleiche passiert. Jedes Mal, wenn das Ziel erreicht ist, ist das Vergnügen nur noch ein halbes, aber schon haben
wir das nächste im Auge und danach wieder eins und wieder eins und wieder eins. Damit ist jedoch nicht gesagt, dass unsere Ziele keinen Wert hätten. Sie haben einen Wert, denn sie bringen uns unter anderem dazu, eine Entwicklung zu durchlaufen, und eben dieser Werdegang macht uns weise, glücklich oder was auch immer.
Wenn wir eine Sache falsch anpacken macht sie uns elend und wütend, sie bringt uns durcheinander und
ähnliches mehr. Das Ziel muss zu uns passen, und es muss uns förderlich sein, damit uns auch unser Werdegang förderlich ist. Aber abgesehen davon ist wirklich einzig und
allein der Entwicklungsprozess von Bedeutung. Sich seines Werdens zu freuen ist das ganze Geheimnis, mit dem man all den Märchen vom Großen Preis und vom Zeitsparen den Garaus macht. Vielleicht erklärt uns das ein wenig die Bedeutung, die das Wort Tao, der Weg, für das Alltagsleben hat.
Wie könnten wir denn nun den Augenblick vor dem Honigschlecken nennen? Der eine oder andere würde
<Vorgeschmack> sagen, aber eigentlich ist es mehr als das. Nennen wir es Bewusstwerdung. Das ist der
Moment der frohen Erwartung, den wir bewusst erleben. Indem wir uns des Werdens freuen, können wir diese Bewusstwerdung so ausdehnen, dass sie nicht nur einen Augenblick andauert, sondern uns als Bewusstsein bleibt. Und dann macht uns alles Spaß. Genau wie Puh.
danke an M.
128minuten - 14. Apr, 11:45
ja der puh